In kaum einem anderen Segment hat sich in den letzten Jahren so viel getan: Immer mehr Marken bieten Isomatten an, und der wachsende Wettbewerb spornt die Entwickler zu Höchstleistungen an. So entstehen dickere, aber dennoch leichte, klein verpackbare Modelle, die zumindest optisch schon einmal eine extra Portion Komfort versprechen. Neben Leichtmatten mit einem Gewicht von wenigen hundert Gramm gibt es auch großformatige Luxus-Isomatten, von denen selbst kräftige Personen oder unruhige Schläfer nicht herabrutschen. 2024 und 2025 haben wir insgesamt mehr als 20 Isomatten im Preisbereich zwischen 70 und 320 Euro getestet. Die leichteste bringt nur 325 Gramm auf die Waage, das schwerste Luxusmodell gut zwei Kilo.
Die Top-Modelle aus unseren Tests
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So testet outdoor die Isomatten
- Isolation: Die Wärmeleistung einer Isomatte spielt eine große Rolle. Forschungen an der Eidgenössischen Materialprüfanstalt (EMPA) in St. Gallen zeigen, dass über die Camping-Unterlage drei bis vier Mal so viel Wärme verloren geht wie über den Schlafsack. Man sollte also auch bei der Isomatte auf ein ausreichend warme Matte für seine Einsätze achten. Die Wärmeleistung einer Isomatte spielt daher auch in unseren Tests eine große Rolle. Renommierte Hersteller geben die Wärmeleistung ihrer Isomatten mittels des R-Wertes (Wärmedurchgangswiderstand) an. Je höher der Wert, desto besser die Isolation. Das Messverfahren hat aber zwei für die Praxis sehr relevante Schwächen: Es berücksichtigt vor allem die Bodenkälte, weniger die Umgebungsluft, und stellt nur einen Mittelwert dar. Punktuell kalte Stellen fallen so weniger ins Gewicht. (zu den Tücken des R-Wertes weiter unten noch mehr).
- Temperaturbereich: Unsere aufwendigen, seit vielen Jahren bewährten Isolationsmessungen berücksichtigen Bodenkälte und Umgebungsluft. Entscheidend ist aber der Praxistest. Kommt eine Matte früher ans Limit als in den Isolationsmessungen, bestimmt das die untere Grenztemperatur. Damit du einen Anhaltspunkt hast, bis zu welchen Temperaturen sich die Isomatten einsetzen lassen, geben wir für jedes Modell zwei Temperaturlimits an: Für Frostbeulen gilt der erste Komfortwert, für Hitzköpfe die zweite Limitangabe (siehe Testbriefe oben). Beide Werte gelten für eine voll aufgeblasene Matte.
- Praxistest: Den Schlafkomfort und die Handhabung überprüfte unsere Testcrew in Dutzenden von Nächten. Tipp: Um die ideale Härte zu erreichen, die Isomatte immer prall füllen und bei Bedarf etwas Luft ablassen – das funktionierte bei allen Testmodellen gut.
- Qualität: Hier spielen nicht nur die Langlebigkeit und Verarbeitungsqualität eine Rolle, sondern auch die Nachhaltigkeit, etwa Recycelfasern und CO²-Kompensation.
3 bequeme Matratzen fürs Camping

Traumpartner: Sea to Summit Comfort Deluxe
Dank horizontal verlaufender, trapezförmiger Aussparungen im Schaum bietet die Sea to Summit Comfort Deluxe SelfInflating Mat (Dicke: 10 cm) noch mehr Komfort als die gleich dicke Konkurrenz. Auch das Packmaß schrumpft. Größen:
- Regular (183 x 63 cm, 1995 g, 230 €)
- Large (201 x 76 cm, 2645 g, 270 €)
- Double (201 x 132 cm, 4445 g, 350 €)

Temperaturregler: Outwell Dreamboat
Genial: Durch unterschiedlich stark isolierende Seiten kann man die Outwell Dreamboat an die Witterung und das Temperaturempfinden anpassen. Schon auf der dünnen Version (7,5 cm) liegt man bequem, fürstlich wird es auf der mit 12 Zentimetern. Je zwei Größen:
- Single (200 x 77 cm, ab 214 € und 2200 g)
- Double (200 x 140 cm, ab 306 € und 3900 g)

Das Luxusbett: Exped Megamat Max 15 (Duo)
Mit satten 15 Zentimetern Dicke macht die Exped Megamat Max sogar den Matratzen zu Hause Konkurrenz. Die Oberseite besteht aus weichem Stretchpolyester, die Unterseite aus einem rund 30 Prozent dickeren, stabileren Material. Erhältliche Versionen:
- Einzelmatte (197 x 77 cm, 3355 g, 360€)
- Doppelmatte (197 x 132 cm, 5970 g, 500€)
Weitere Tipps zu Isomatten bekommt ihr in unserem Podcast
Was sollte ich beim Kauf einer Isomatte beachten?
Beim Kauf einer Isomatte ist es mittlerweile auch ratsam auf den R-Wert oder R-Value zu achten, der den Wert des Wärmedurchgangswiderstands einer Isomatte beschreibt. Je höher die Zahl des R-Wertes ist, desto besser isoliert die Matte. Der 2020 eingeführte Standard macht den Kauf einer Isomatte zwar transparenter, hat aber unserer Meinung nach zwei für die Praxis sehr relevante Schwächen: Es berücksichtigt vor allem die Bodenkälte, weniger die Umgebungsluft, und stellt nur einen Mittelwert dar. Senkrechte Ausstanzungen in selbstaufblasenden Matten fallen so weniger ins Gewicht. Dabei wird die Liegefläche an diesen Stellen empfindlich kalt: Bei der Nordisk Grip (Test 2024) spürten unsere Tester die Ausstanzungen schon unterhalb von fünf Grad – was für so eine ultraleichte Matte in Ordnung geht, doch laut R-Wert müsste sie null Grad schaffen. Auch bei Leichtluftmatratzen mit Metallfolien und Dämmschichten können Kältebrücken entstehen, wenn die Isolation nicht vollflächigen Kontakt mit der Mattenoberseite hat.
Der Testkandidat von Therm-a-Rest aus dem aktuellen Test sollte Hitzköpfe laut R-Wert bis etwa minus zehn Grad warm halten, kommt aber schon beiminus zwei Grad ans Limit – was für Touren von Ende Frühjahr bis Anfang Herbst in unseren Breiten genügt. Das Modell von Nemo lockt mit einem noch höheren R-Wert und sollte minus 20 Grad packen. In der Praxis fröstelten unsere Tester aber schon ab null Grad. Dennoch isoliert die Nemo Tensor All Season fürs Gewicht ordentlich (Limit für Frostbeulen: 7°C).
Wie in unserem Testfeld lassen sich Isomatten für den Outdoor-Einsatz grob in zwei Gruppen aufteilen: in Leicht- und Komfortmodelle. Letztere, zu denen neben der Therm-a-Rest Neoloft die Kandidaten von Vaude und Grüezi Bag gehören, bieten durch ihre mindestens 55 Zentimeter breiten Liegeflächen auch unruhigen Schläfern genügend Platz. Die Dicke liegt zwischen acht und elf Zentimetern – "da drücken selbst dickste Steine und Wurzeln nicht durch", sagt Ausrüstungsredakteur Boris Gnielka. Mit einem Gewicht zwischen 800 und 1000 Gramm kannst du sie noch gut im Rucksack tragen, sie wiegen aber deutlich mehr als die Leichtmatten – die nur zwischen 300 und 600 Gramm auf die Waage bringen. Bei den Federgewichten geht es vor allem um die ideale Mischung aus Komfort, niedrigem Gewicht und Packmaß sowie einer für die zu erwartenden Temperaturen ausreichenden Isolation.